FPV
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FPV bezeichnet die Perspektive aus Sicht des Modells. Durch eine Kamera im Modell und eine Empfangsmöglichkeit mit Monitor oder Brille erhält man am Boden das Bild aus Sicht des "Piloten", näheres dazu im Internet;)

FPV Racing: Das ist eine Sportart, bei der mit einem Racing Quadrocopter (im Volksmund Drohne genannt...) eine Strecke mit Hindernissen und Markierungen wie Gates, Wendemarken usw. schnellstmöglich rundenweise abgeflogen wird. Die Modelle erreichen dabei locker 140 km/h, und können innerhalb von Sekundenbruchteilen eine Wende von weniger als 1m absolvieren. Entsprechend schwierig ist dieses zu fliegen. Es verlangt nach sehr viel Übung, um so zu racen, wie in den üblichen Internetvideos zu sehen!

FPV Freestyle: Hier wird mit einem geeignetem Quadrocopter an besonders coolen Orten geflogen. Oft ist dieses leider illegal, so dass man es nicht einfach so nachmachen sollte, insbesondere nicht in Deutschland...! Für die gute Qualität der Videos haben die Modelle eine Actioncam wie GoPro, das Live-Bild auf der Brille bleibt so schlecht wie beim Racing auch.

Über die Technik möchte ich hier nicht all zu viel schreiben, denn es ist im Prinzip so wie bei Gaming PCs. Was heute topaktuell ist, ist in 1 - 3 Jahren zum Großteil Elektroschrott... Dazu kommen unzählige Kombinationsmöglichkeiten der Komponenten. Hier empfehle ich eine Internetsuchmaschine oder spezielle Foren rund um den FPV Sport.

Regeln und Gesetze: FPV Racing und Freestyle sind anspruchsvolle Sportarten. Leider gibt es schwarze Schafe, die mit ihrem illegalen Verhalten den Ruf in den Dreck ziehen. Leider zu oft wird in den Medien negativ über "Drohnen" berichtet. Man sollte aber unterscheiden zwischen Idioten, die direkt neben der Autobahn, dem Flughafen oder über Nachbars Grundstück eine fertige "Drohne" starten, und den Leuten, welche sich professionell mit dem Sport beschäftigen. Was wir im Rennsport nicht machen: Drohnen fliegen, sowie Leute beobachten und filmen. Das ist ganz wichtig!

Zum Glück gibt es in Deutschland eine "Drohnenverordnung". Dort steht was man darf, und was nicht. Ich bitte alle Interessierten, sich damit ein wenig auseinander zu setzen. (Kenntnisnachweis, Versicherungspflicht, Sendeleistung usw.)

Für den Einstieg empfiehlt sich ein günstiger FPV Racer, egal ob aus D oder China, so lange die gesetzlichen Vorgaben (wie Sendeleistung Videosender max. 25 mW) eingehalten werden. Es gibt günstige Modelle, die aus meiner Sicht ausreichen für die ersten Monate oder sogar Jahre. Am Anfang stürzt man eh ständig ab, so dass das erste Modell nicht zu hochwertig sein sollte. Einige günstige Modelle fliegen zudem wirklich sehr gut.

Ich habe mit dem Wizard X220 von Eachine angefangen. Dies ist ein typischer 5" Racer (Standardgröße mit 5" Propellern). Klar, die Kamera ist nicht die beste, und im Laufe der Zeit habe ich schon einige Modifizierungen durchgeführt, aber so ist das nun. Mittlerweile gibt es das Nachfolgemodell X220s. Man sollte schon Spaß am Schrauben, Löten, Fehler suchen usw. haben, und mit leichten Rückschlägen umgehen können. Allgemein fliegen die meisten Racer zu ca. 80% gut, so wie sie aus der Kiste kommen. Wer dann mehr will, sollte sich ausfürlich mit Betaflight (die am meisten verbreitete Software für die Flugsteuerung) auseinander setzen. Dazu gehören PID Tuning und ca. 200 Einstellungen, die man in beliebiger Kombination und Intensität verändern kann, um sein Fluggerät zu optimieren. Oft reichen schon 2 Stunden englische Youtube Videos und Forenrecherche, um eine Funktion ansatzweise zu verstehen, theoretisch zumindest.. Nach dem nächsten Update ist dann natürlich alles wieder weg und zum Großteil anders, das ist ja klar... ;)

Am Anfang empfiehlt sich ein Simulator wie Velocidrone oder ähnlich. Hier können viele Einstellungen sehr realitätsnah ausprobiert werden sowie Erfahrung für das Steuern gesammelt werden.
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Typischer 5" Racer/Freestyler Eachine Wizard X220
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Die Wizard X220 Elektronik fliegt mittlerweile in einem billigen Stretch X Frame
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Im ersten 1/2 Jahrzehnt FPV habe ich sehr viel erlebt
BMVI Drohnenverordnung Übersicht (was darf man, was nicht)
FPV Community (Forum, aktuelle Informationen rund um Modelle, Technik und mehr)
Beispielvideo Freestyle an verschiedenen Orten (sehr erfahrener Pilot)
Beispielvideo Freestyle (sehr erfahrener Pilot)
Beispielvideo FPV Racing (sehr erfahrener Pilot, hier erkent man die Geschwindigkeit und in der zweiten Hälfte das schlechtere Bild, welches auf der Brille zu sehen ist)
Blog Philipp Seidel (hier gibts aktuelle und nützliche Infos, sowie ein Betaflight Handbuch in deutsch)
"Seitdem ich Quadrocopter fliege, fliege ich Flächenmodelle nur noch zur Entspannung oder aus Langeweile". So oder so ähnlich höre ich einige andere Begeisterte auch sprechen. Das Schlimme ist: Es stimmt... ;) Das Ganze macht süchtig. Durch mögliche Drehraten von mehr als 1200 oder auch 1500 Grad/Sekunde, was mehr als 3 Rollen oder Überschläge/Sekunde entspricht, ist es wirklich ein Training für die Sinne. Selbst der wendigste Shockflyer kommt einem vor wie ein lahmer Trainer. Wichtig ist: FPV bitte direkt im Acro Modus fliegen, sonst fängt man später nochmal bei Null an. Am Anfang, insbesodere auf Sicht, kann man natürlich mit wesentlich kleineren Ausschlägen und auch im selbst stabilisierendem Modus üben. Die Steuerfunkionen sind vergleichbar mit einem Modellhubschrauber.

Was ebenfalls für Quadrocopter spricht, ist die Robustheit. Man knallt in Bäume, in den Boden oder auch mal mit Schwung in einen Metallzaun und wird um 5m zurück geschleudert. Kaputt geht nichts oder ab und zu mal ein Propeller. Beim Hubschrauber hätte ich locker über 10.000€ Sachschaden verursacht im ersten Jahr... ;) Ebenso ist Wind, nahezu bockiger Sturm, auch verwirbelt hinter Bäumen, dem Copter egal. Er steht präzise in der Luft, nichts wackelt. So ist fliegen im Prinzip immer und nahezu überall möglich. Kauft man sich einen passenden Rucksack, hat man neben Sender und Modell auch alles an Zubehör dabei, egal ob im Auto nach der Arbeit oder in der Mittagspause oder nach Feierabend während einer Radtour, eine schnelle Runde geht immer... ;)

Wichtig ist immer die Sicherheit! Ihr fliegt ein hartes, kompaktes CFK Teil mit ca. 1,5 kW Leistung. Einige Roller haben weniger PS. Diese Leistung ist aufgeteilt auf viele Messerklingen (Propeller) mit ca. 25.000 u/min. Bei allen Einstellarbeiten sowie am Computer immer die Propeller abschrauben und/oder eine geeignete Sicherung verwenden (Magic Smoke Stopper oder Polyfuse). Beim Fliegen mit Modellen über 250 g muss/sollte (je nach Auffassung, Ort und rechtlicher Grundlage usw.) eine zusätzliche Person (Spotter) die Umgebung beobachten, dieses ist aber generell empfehlenswert.
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