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2,4 GHz: Zeiten ändern Dich!
Endlich möglich: Modellfliegen ohne Megahertzrasen und Hochseeangel ;)
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Mit der Taranis X9D Plus SE wurde ein würdiger Nachfolger für meine Graupner MX-22 gefunden. Sie hat ein sehr ähnliches Gehäuse, so dass man sich nicht umgewöhnen muss. "Richtige" Modelle fliege ich weiterhin mit dem Jeti Duplex Modul, in all den Jahren gab es nicht ein Problem oder Absturz damit. Quadrocopter fliege ich aufgrund der vielfältigen Telemetriemöglichkeiten mit dem internen XJT Modul und kompatiblen FRSky Empfängern mit der EU 170317 Software. Somit habe ich einen Sender für alle Modelle, ein sehr großer Vorteil gegenüber der vorherigen Lösung mit Spektrum und Graupner. Programmiertechnisch kann die Taranis mit Open TX alles, was der Anwender kann und möchte. Ein 2.000 € Sender kann nicht mehr! Die SE hat Knüppelaggregate mit Hall Sensoren statt Potis, das Ganze für etwas über 200 €. 2022 habe ich die Technik in ein 2019er Night Blue Gehäuse eingebaut. Dazu waren ein paar Modifikationen nötig, was aber recht gut geklappt hat. Unten sieht man das vorherige Gehäuse im Rock Monster Design.
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Um die Jahrtausendwende philosophierten wir am Hang:
"mann wäre das schön wenn man eine Fernsteuerung hätte die ohne Störungen funktionieren würde. Ohne lästige Abstürze, ständige Angst beim Fliegen usw...."
"Ja schön wärs aber ob wir das erleben...."
"hmmm am besten sagt die Fernsteuerung noch Bescheid wenn der Empfängerakku leer wird, so dass man rechtzeitig landen kann"
"jaja...träum mal weiter...dann müsste der Empfänger ja zurück senden...ob wir das noch erleben werden...naja vielleicht als Rentner..."
Nun, seit etwa 2009 ist es endlich so weit. Die 2,4 GHz Technik setzt sich durch. Anfangs verpöhnt durch (Originalzitat vom Vereinsmitglied, welches "heute" auch längst 2,4 GHz erfolgreich fliegt...):
"2,4 GHz das ist wie Licht, wenn du hinter einem Baum her fliegst oder einer vor dir her läuft, stürzt du ab!!!"
"Der 2,4 GHz Bereich für Flugmodelle wird niemals kommen, NIE!!!"
Hieß es bei Kollegen und im Internet. Schön, lass sie labern und weiterhin fleißig einbomben. Das kurbelt die deutsche Wirtschaft an und ist unterm Strich ja nur gut für uns. In meinem Modellbauleben habe ich einen vierstelligen €-Betrag in den Sand gesetzt durch Empfängerfehlkäufe, Lügen der Hersteller und dementsprechend Modellverlusten durch Störungen. Immer war es meine Schuld, mal war ich zu blöd die Antenne richtig zu verlegen, mal war es die Motorentstörung, mal war ich zu blöd mein Modell richtig zu werfen usw. Empfänger die laut Herstellerlügen "mindestens 1000m Reichweite" haben, versagten bei mir und vielen Kollegen schon nach 30m im Styropornurflügel ohne Elektro und CFK, mit guter Stromversorgung aus 4 NiXX Zellen wohlbemerkt. In der Halle, sobald man nicht mehr alleine fliegt, haut mal voll Tiefe rein, mal ballert das Modell mit Vollgas in die Decke. Empfänger die "nur das PPM Signal vom eigenen Sender durch lassen und somit keine Störungen haben können" zuckten wie wild, Modellverluste und Störungen gab es wieder einmal gratis dabei. Das Hobby wurde langsam aber sicher zu Frust und Materialschlacht dank der Steinzeittechnik. Ja, Steinzeittechnik! Veralteter Dreck, der überteuert verkauft wird, die Hersteller lach(t)en sich kaputt und nahmen die Kohle an. Der Mob, welcher sonntags sein Flugzeug spazieren fährt, 3x im Jahr Käsemanns Rundflug macht mit siffenden Verbrennern und Ruderspiel wie ich Ausschlag habe, merkt Störungen nicht oder hat diese auch erst gar nicht. Sobald Elektro und CFK ins Spiel kommt hatte man bis dato verschissen. Verschissen hat aus meiner Sicht auch die Modellbaumafia, die ihre Sende- und Empfangs"technik" einfach nicht dem Trend der Zeit anpasste. Gegessen wird was auf den Tisch kommt war 30 Jahre lang das Motto. Selbst teuerste PCM Empfänger waren nicht besser, dann pöhlten die Modelle halt mit "hold" oder "falisafe" in den Dreck, na und? "ist normal, ist halt so" war die Meinung der meisten Modellflieger, "das gehört halt dazu". Meine letzten Erfahrungen mit 35 MHz die mich (fast) zum ausrasten brachten waren in Fiss 2009: Zu 80% lief alles gut, aber dann ging es los. Etwa eine Stunde am Tag Störung auf Kanal XX, mein Motorsegler zuckte mit laufendem Motor in Richtung Felsen, nur weil ich mit Hochseeangel nach oben auf die Kante zu rannte, konnte ich das Modell irgendwie retten. Später startet ich einen EPP Nurflügel mit teurem SPCM Empfänger, mit korrekter Stromversorgung (Anmerkung, bevor die 2,4 GHz Gegner und 35 MHz Verteidigungsminister wieder kommen), nach 10 m "hold", das Modell haut in die Steine, als ich hin gegangen bin lief wieder alles. Blöde Blicke und blöde Kommetare über meine Flugkenntnisse waren gratis. Dem Mann mit der roten Marktführerjacke habe ich darauf hin nett erzählt was ich von seinen High Tech Produkten halte... Nicht auszudenken, wenn es ein F3B Modell gewesen wäre was im schlimmsten Falle in eine Menschenmenge gerast wäre! DAMIT IST NUN SCHLUSS!!! Seit dem Umstieg auf Jeti Duplex bin ich ein anderer Mensch. Ich kann mein Hobby ohne ständige Angst und Frust ausführen. Ein gecrashtes Modell weniger, und schon haben sich das Modul und ein paar Empfänger ausgezahlt. Erfreuliche Nebenaspekte wie dass man auch dann fliegen kann wenn grad Thermik am Hang ist und man nicht mit den 5 Kollegen gleichen Kanals an der Frequenztafel herumgammeln musste, an der Halde oder am fremden Platz einschalten kann ohne erst 3 km weit zu latschen um dann doch in der Luft zu merken dass heimlich oder sogar absichtlich einer am Parkplatz mit gleichem Kanal eingeschaltet hat, wie ich es früher wirklich erlebt hatte, gab es gratis dazu. Ebenso wie die unzähligen Möglichkeiten der Telemetrie. Der Sender piept nun wenn ich an die theoretische Reichweitengrenze komme, oder wenn mein Empfängerakku leer wird (Da war das Thema wieder...). Selbst bei kleinen Indoorempfängern mit angeblich eingeschränkter Reichweite, die provozierend mit absichtlich schlechter Antennenverlegung ins Modell ins Kabelgewirr gerotzt werden gab es nie Probleme. Bisher hat immer alles zu 100% funktioniert!!! Probleme mit 35 MHz Oberwellen aus Frankreich (die unter anderem durch den DMFV belegte Fakten sind und keine Dummschwätzerei), die einem insbesondere bei strahlend blauen Himmel den Flugspass versaut hatten, sind mir nun peng. Ich hab mich lange genug geärgert, nun hab ich umgerüstet, sollen andere sich doch ärgern... Früher hatte man einen 1,4 m langen, nervigen Riesenprengel vorm Gesicht, nicht selten ist man mit dem Shockflyer dagegen gedengelt, weg damit! Den Senderakku braucht man dank des niedrigen Stromverbrauchs der 2,4 GHz Technik nun auch nur noch alle paar Monate mal laden. Nervige "Nachbarkanal" Rufe stören immer seltener, die nächste Generation wird sich schon sehr bald kaputt lachen und nicht glauben, dass es mal Museumstechnik wie Steckquartze, 1,4 m lange Antennen und Absprache zu freien Kanälen und Störungen gegeben hat. Ähnlich wie wir heutzutage die Tip-Anlagen belächeln. Nie wieder werde ich abwinken, wenn einer erzählen will was es vielleicht in der Zukunft geben kann, auch was jetzt undenkbar klingen mag ist vielleicht schon morgen Normalität. Ich bin glücklich, in dieser Zeit leben zu dürfen! PS: Ein emotional geschriebener Text, basierend auf meinen wahren Erlebnissen ohne Übertreibungen und Lügen! Kein "Philosophie Shit"...!

Endlich ist Modellfliegen ohne "Megahertzrasen" bei jedem Flug möglich...
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Selber Schuld, das dumme Drecksteil hätte ja auch funktionieren können, wie in der Werbung dick angepriesen ("lässt nur das PPM Signal vom eigenen Sender durch..."). Der Micro Jet würde es nun danken, wie er aussieht brauch ich nicht schreiben.... Er war definitiv mein letztes 35 MHz Steinzeit"technik" Opfer!

Ich gebe es auch offen zu: Ich hasse 35 MHz!
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Früher undenkbar, heute normal: Empfängereinbau mit nicht beachteter Antennenverlegung (beide parallel) im Kabelgewirr eines Nachtflugmodells. Zu 100% immer einwandfreie Funktion, trotz "nur" Indoorempfängers....

Bevor Kritik kommt: Ich empfehle natürlich, die beiden Antennen möglichst weit weg von leitenden oder abschirmenden Materialien wie CFK, Metall, Kabeln usw. im 90° Winkel möglichst räumlich getrennt von einander zu verlegen.

Bei größeren Seglern, die CFK enthalten und auch mal weiter weg geflogen werden zeigt sich aus unserer Erfahrung, dass die räumliche Trennung wichtiger für eine hohe Reichweite ist als der 90° Winkel zweier nah bei einander liegender Antennen.

Bei Voll-CFK-Rümpfen müssen die Antennen nach außen, meiner Erfahrung nach mit etwas Abstand zum Rumpf. Direktes ankleben mit Tesa schwächt die Empfangsleistung auch. Dreiecke aus Depron oder GFK (gibt es auch teuer zu kaufen) helfen.
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