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F3K & Hand Launch Glider Infos
SAL Start
F3K Bautechnik
Was ist ein Hand Launch Glider?

Ziel ist es, mit einem Segelflugzeug aus der Hand in die Thermik zu gelangen. Ohne großen Aufwand, ohne Antrieb, ohne Winde einfach im Einklang mit der Natur in der Thermik kreisen. Ab den 80ern gewann die Klasse "Hand Launch Glider" in den USA an Popularität, so dass dieses Anfang der 90er auch in Europa an kam. Erste Modelle (Tercel usw.) waren doch recht einfach gehaltene Konstruktionen aus Holz, oft von der Spannweite etwas kleiner als die heute üblichen 1,5 m und durch die damalige RC Technik auch noch ein wenig schwerer. Im Rumpf gab es oft ein Wurfloch und/oder Schmirgelpapier an den Seitenwänden, um den "Grip" beim Werfen zu verbessern. Trotz hohem Krafteinsatzes und anschließendem Muskelkater war die Wurfhöhe nicht wirklich super. Im Laufe der 90er wurden auch diese Speerwurfmodelle immer ausgeklügelter. Zum Schluss gab es Voll GFK/CFK Modelle aus Negativformen oder in Hybridbauweise für damals verhältnismäßig viel Geld. Bekanntester Vertreter war das gelbe Wurfmäusle. Die so mittels Speerwurf in die Luft geschmissenen Modelle erreichten Höhen von etwa 12 m bis 20 m. Thermikanschluss finden war nicht immer einfach, gegen starken Wind anfliegen ebenso nicht. Das Aus kam schlagartig mit der Erfindung der:

SAL Wurftechnik

Etwa 1999 wurde in den USA der SAL Schleuderstart, auch DLG genannt (Side Arm Launch bzw. Discus Launch Glider) erfunden, wobei das Modell außen am Randbogen geführt wird, und nach einer Körperdrehung los gelassen wird. Hierbei erreichen die Modelle teilweise über 120 km/h in der Beschleunigungsphase. Die Wurfhöhen liegen dadurch zumeist bei jenseits der 50 m, im Wettbewerb werfen gute Werfer auch oft über 70 m, teilweise 80 m. Der Rekord laut RC Groups liegt bei 93 m (Mitte 2014). Laut Internet wurde auch schon die 100 m Marke geknackt... Evtl. wurde bei Sturm voll aufballastiert in Thermik geworfen?!? Man weiß es nicht genau... Für Freizeit- und Hobbyzwecke lassen sich die aktuellen F3K Modelle mit wenig Kraft und Aufwand auf ca. 40 - 50 m werfen. Das reicht für entspannte Thermiksuche aus. Wenn man gut fliegen kann, reicht dieses natürlich auch für eine erfolgreiche Teilnahme an Wettbewerben aus. Wurfhöhe ist nicht alles, aber sie schadet auch nicht... ;)

Was ist F3K?

F3K ist die offizielle FAI Bezeichnung für die Modellflugklasse Schleudersegler, welche auch als HLG, SAL oder DLG bezeichnet werden. Es handelt sich dabei um ferngesteuerte Segelflugmodelle ohne Antrieb mit maximal 1,50 m Spannweite, max. 600 g Abfluggewicht und aus Sicherheitsgründen min. 5 mm Nasenradius. Die Modelle werden mit einem Wurfstart in die Luft geschmissen, um dann verschiedene anspruchsvolle, taktische Zeitflugaufgaben zu fliegen. (siehe F3K Wettbewerbe)

Modelle & Bautechnik

Damit das mit dem Drehwurf so geht muss man viel Kohlefaser verwenden. Die Flügel sind meistens aus voll CFK, früher bzw. vereinzelt aus GFK-Laminat mit Kohlefaserverstärkung, da die Belastung sehr stark ist. Die Zugbelastung am Randbogen sind viele kg, zusätzlich gibt es eine starke Torsionsbelastung. Bei den ersten Versuchen mit umgebauten alten Modellen, teilweise aus Holz kam es nicht selten vor, dass man noch die Fläche oder Teile davon in der Hand hielt, während der Rumpf im hohen Bogen auf und davon flog... Auch Rumpfbrüche, flatternde Ruder usw. kamen doch öfters vor. Man muss aber ganz klar sagen, dass dieses mittlerweile bei aktuellen, käuflichen Modellen nicht mehr der Fall ist.

Früher oft, heute nur noch vereinzelt werden Styropor- oder Hartschaumkerne mit Glasfaser oder Kohlefasergewebe bepresst, die sogenannte "Positivbauweise". Vorteil ist der geringere Aufwand gegenüber Negativformen, ebenso können einfacher Veränderungen ausprobiert werden, (z. B. andere Geometrie, neue Profile usw.). Eine elegante, bis ca. 2015 noch weit verbreitete Bauweise ist die Schalenbauweise. Hierbei werden die Flächen in einer geteilten Negativform aufgebaut. Vorteil ist unter anderem ein genaues Profil, die gebauten Flächen sind identisch, was eine gleiche Flugleistung gewährleistet. Der Nachteil ist der hohe Preis (beim Kaufen) und/oder der sehr hohe Aufwand (beim Selbermachen) sowie eine recht empfindliche Oberfläche. Der Trend geht seit ca. 2013 zu voll CFK Modellen mit gefrästen Rohacell Kernen, in Metallformen gebaut. Die Modelle haben oft dünne Profile, manchmal unter 7% dick. Diese Flächen sind leicht, robust, steif und im Bedarfsfall einfacher zu reparieren als Schalenflächen. Diese Bauweise ist bei einem Eigenbau natürlich nur mit entsprechendem Wissen und Möglichkeiten umsetzbar.

Mittlerweile haben, bis auf wenige Ausnahmen, nahezu alle Modelle durchgängige Querruder/Wölbklappen. Vereinzelt gibt/gab es Modelle mit 4 Klappen Fläche oder sogar absenkbarer Nasenleiste sowie mehfach V-Form. Die meisten aktuellen Modelle haben eine recht große, einfache V-Form mit gut 5 - 7° pro Seite. Dadurch sind die Kreisflugeigenschaften sehr angenehm. Entgegen früherer Annahmen hat dieses keinen negativen Einfluss auf die Wurfhöhe.

Das Leitwerk muss ebenfalls speziell ausgelegt sein, deshalb ragt das Seiteneitwerk auch so weit nach unten. Aktuelle Modelle haben meist eine symmetrische Verteilung, war es früher noch gängig, dass ca. 2/3 des Seitenleitwerks oberhalb des Rumpfes lagen. Bei asymmetrischen Leitwerken kann der Rumpf während der Wurfdrehung tordieren, was die Wurfhöhe verschlechtert. Ob das Höhenleitwerk oben oder unten angebracht ist, scheint Geschmackssache. Mir gefällt unten besser, zudem ist dann der Stahldraht für die RC Funktion Höhe auf Zug.

Als Rümpfe kamen anfangs Kohlefaserrohre mit "RC-Keule" zum Einsatz. Heute sind es einteilige Rümpfe aus Negativformen, im Idealfall 2,4 GHz freundlich mit Nase aus Glas oder Kevlar, so dass man die Empfängerantennen strömungsgünstig innenliegend einbauen kann.

Das Gewicht der flugfertigen Modelle beträgt im Durchschnitt etwa 220 g - 320 g. Natürlich gibt es sowohl leichtere (ab 180 g) als auch schwerere (ca. 390 g) Modelle. Oft wird je nach Wind in kleineren Schritten bis zu 150 g aufballastiert bzw. die Modellauswahl getroffen.
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